Behandlung
Die therapeutischen Ansätze, die bei Kindern mit Lungenkrankheiten anzuwenden sind, sind in den letzten Jahren durch die vielen Elaborate, zum Teil sich widersprechender Behandlungsgrundsätze verschiedenster Zentren grossen Wandlungen unterworfen. Dies hat zu grosser Unsicherheit der Grundversorger und der Eltern lungenkranker Kindern geführt. Letztlich hat man sich dann in jüngster Zeit wieder etwas mehr auf pragmatische, praktisch umsetzbare Grundsätze der Behandlung einigen können, die nicht weit entfernt von denen liegen, die man bereits vor zwanzig Jahren postuliert hat. Oberstes Ziel der Behandlung bleibt die Behandlung der bronchialen Übereregbarkeit der Atemwege als Ausdruck der meist immunologisch bedingten Atemwegsentzündung (airway inflammation), wozu der dosierte Einsatz topischer Steroide unumgänglich ist. Dabei muss aber die damit verbundene Atemwegsobstruktion, die sich in Dyspnoe äussert, ebenfalls angegangen werden. Neben den kurzwirkenden Sympathomimetika, wie sie beim Säugling und beim Kleinkind angewandt werden, kommen beim älteren Kind weitgehend die langwirkenden ß2-Stimulatoren meist in Kombination mit topischen Steroiden zur Anwendung.
Problematisch ist nach wie vor die Frage, wie bringt man diese Aerosole beim Kind und insbesondere beim Kleinkind an den Ort der Wirkung in die Lunge. Da sind nach Einschätzung des Schreibenden leider Rückschritte zu verzeichnen, indem die für Kleinkinder entwickelte Vorschaltkammer, der Babyhaler® (hinten im Bild), durch den kleinvolumigen Aerochamber® (vorne im Bild) ersetzt worden ist. Die hohen Dosierschemata verdeutlichen eindrücklich, dass große Anteile des Aerosols in der zu kleinen Kammer bzw. an der Inspirationsklappe des Aerochambers hängen bleiben und der Bronchialbaum der kindlichen Lunge nur unzulänglich erreicht wird. Zur optimalen Erzeugung einer Aerosolwolke in der Voratzkammer muss diese eine gewisse Länge und ein gewisses Volumen haben. Im LungenZentrum Bern und in der Kinder-Permanece in Zürich wird den Kindern deshalb der Babyhaler® als Vorsatzkammer verschrieben. Der Babyhaler® verfügt als einzige Vorschaltkammer über die notwendigen physikalischen Eigenschaften Volumen: 350 ml; Länge:23 cm) zur Bildung der durch das Dosieraerosol generierten zum Schweben zu bringenden Aerosolwolke, die auf lungenphysiologischen Prinzipien des Atemmusters von Kleinkindern inhaliert werden können.
Prof. Dr. med. Richard Kraemer
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